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Den Wissenschaftsstandort Braunschweig kennen viele. Dass unsere Löwenstadt im 20. Jahrhundert aber auch ein angesehener Technologie-Standort wurde, ist weniger bekannt. Die Ursprünge des sogenannten „Oker-Valley“ (angelehnt an das amerikanische Silicon-Valley) liegen in den 1980er Jahren, als sich einige Tech-Firmen in Braunschweig ansiedelten. Den Anfang machte der Computerhersteller Commodore.
Die amerikanische Firma Commodore wurde 1980 mit der Entwicklung und Herstellung der ersten bezahlbaren Heimcomputer so erfolgreich, dass sie als erster Microcomputer-Hersteller aus Übersee nach Europa expandierte. Genauer: Nach Braunschweig, aufgrund der Zonenrandförderung sowie der Nähe zu Forschungseinrichtungen wie der PTB und TU. Im deutschen Commodore-Werk wurden die Computer schließlich zusammengebaut und versendet. Dadurch siedelten sich weitere Technologiefirmen an, welche die benötigten Teile zulieferten.
Wie passen Streiff & Helmold, ein Verpackungsdienstleister, und Commodore, ein Computerhersteller, zusammen? Ganz einfach: Streiff & Helmold war von Anfang an bei der Entwicklung von Commodore als Servicedienstleister dabei. So übernahm Streiff & Helmold nicht nur 1983 die Commodore-Werkstatt, sondern auch nach der Insolvenz des Computerherstellers 1996 den Werksneubau im Braunschweiger Hafengebiet. Helmut Streiff entschied, in der ehemaligen Kantine jener Werkshallen die Erinnerung an diesen Teil der Computer- und Firmengeschichte in Form einer Ausstellung zu bewahren.
Auch heutzutage versetzen der C64 und Amiga nach wie vor so manchen IT-Bewunderer in nostalgisches Schwärmen. Und das mit gutem Grund, denn schließlich zählt der C64 zu den meistverkauften Computern der Welt.
In unserer Commodore-Ausstellung können Sie diese und weitere Klassiker der Computergeschichte bestaunen, genauso wie einige Prototypen und eine Zuse23 von 1961. Eines der seltensten Stücke ist die goldene Edition des C64, welche anlässlich des millionsten „Brotkastens“ in Braunschweig hergestellt worden ist. Die Exponate stammen von zahlreichen Spendern, Leihgebern, Freunden, ehemaligen Mitarbeitern und Fans der ersten Heimcomputer.
Von Anfang an sollte unsere kleine Commodore-Ausstellung eine Hommage an das berühmte Oker-Valley und natürlich Commodore sein. Als inhabergeführtes Familienunternehmen legen wir sehr viel Wert auf die Bewahrung von tradierten Werten, richten aber gleichzeitig den Blick weit nach vorn, indem wir Traditionen pflegen und Innovationen anstreben. Nachdem Streiff & Helmold 1996 das Gelände der Europa-Zentrale des Computer-Bauers übernommen hatte, wurde die Idee einer Ausstellung geboren, denn die große Zeit der Commodore Personal-Computer ist eng mit der eigenen Firmengeschichte verbunden.
Nach längerer Vorbereitungszeit wurde 2017 die Ausstellung in der ehemaligen Commodore-Kantine eröffnet. Unter den Gästen der Eröffnungsfeier konnte man viele prominente Gesichter der einstigen Ära erblicken. Für ein paar Stunden war die Band wieder beisammen. Die Magie der IT-Gründerzeit war an diesem Abend lebendig.
In der Folge wurde die Ausstellung von vielen ehemaligen Mitarbeitern, Organisationen, Schulen, Universitäten und Fans aus aller Welt besucht. Die Resonanz war großartig. Uns wurden Dachbodenfunde und weitere Exponate angeboten. Zudem erweitere die liebenswürdige Computergemeinde beständig unsere Dokumentation, korrigierte Überlieferungsfehler und kümmerte sich um Hard- sowie Software. Zuweilen ist es uns nicht leichtgefallen, die Wünsche der Anhänger neben unserer täglichen Arbeit umzusetzen. Dennoch gelang es uns mit der Hilfe von ehrenamtlichen Unterstützern, sauber zu dokumentieren, die Geräte entsprechend zu pflegen und Führungen zu organisieren.
In das Projekt ist viel Herzblut geflossen. Daher fällt es uns besonders schwer, Ihnen mitteilen zu müssen, dass die Commodore-Ausstellung am Standort Braunschweig nicht mehr weitergeführt wird.
In gewisser Weise schließt sich hier der Kreis, denn die ehemalige Commodore-Kantine wird nun wieder ihrer ursprünglichen Bestimmung zugeführt, indem dort im Zuge unserer Produktionserweiterung, ein modernes Bistro für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entsteht. Da unsere Kapazitäten an der Carl-Giesecke-Straße nicht mehr ausreichten, errichten wir auf dem Gelände eine zusätzliche Produktionshalle, die auf 3.200 m² das ehemalige Commodore-Gebäude mit unserer Verwaltung verbindet. Mit dem Ausbau des Standorts gehen weitreichende Umbaumaßnahmen sowie eine erhebliche Vergrößerung des Personalstamms einher, sodass wir auf die Nutzung der Ausstellungsräume nicht verzichten können.
Für die Exponate ist bestens gesorgt, sie werden in Museen, wie beispielsweise dem Technoseum in Heidelberg oder speziellen Ausstellungen gezeigt.
Wir bedanken uns bei allen Besucherinnen und Besuchern für die uns entgegengebrachte Sympathie und das allgemeine Lob über die Jahre hinweg.
Tauchen Sie ein in die Welt und Geschichte von Commodore, Streiff & Helmold sowie dem Oker Valley und besichtigen Sie unsere Ausstellung.
Öffnungszeiten:
jeden 1. Freitag im Monat von 15 Uhr – 17 Uhr (außer an Feiertagen)
Für Gruppen (ab 10 Personen) bieten wir Sondertermine auf Anfrage an.
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